Die
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Löschzug Uerdingen -
von 1869 bis 1945
Der
Löschzug Uerdingen bedankt sich bei Herrn Horst Peterburs sowie dem
Uerdinger-Heimatbund für die Recherchen und das Bildmaterial zur Erstellung
unserer Chronik in den Jahren 1869 bis 1945.
1869
Die erste
Anregungen zur Gründung einer Feuerwehr erfolgte im November
1869.
Am
15.
Dezember 1869
fand im
Kellnerschen–Saal
eine
allgemeine Bürgerversammlung statt, hier wurde die Gründung der Freiwilligen
Feuerwehr Uerdingen beschlossen.
Der
erste Vorsitzende
wurde der Maschinenfabrikant
Gustav
Melcher,
sein Kribbenmeister
Carl
Oerter
wurde zum
zweiten Vorsitzenden ernannt.
In der
Generalversammlung vom
21.
Dezember 1869bestätigte
man die vorbereiteten Satzungen und den Vorstand. Die Satzungen weisen die
Unterschriften von 109 Mitgliedern auf.
In der
Zeit danach begann die Ausrüstung, die Einteilung und Ausbildung der ersten
Einsatzkräfte.
Die Einsatzkräfte der Wehr wurden in Steiger-, Spritzen- oder
Ordnungsmannschaften eingeteilt. Alle Einsatzkräfte wurden mit Helm, Gurt
und Uniformbluse ausgestattet. Die Steiger erhielten Messinghelme, außerdem
Beile und sonstiges Gerät. Die Hornisten und Trommler der Einheit übten
fleißig Ihre Signale und Marschweisen.
Die erste Feuerlöschspritze für die Feuerwehr Uerdingen wurde gestiftet.

Die
Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Uerdingen (Foto etwa aus 1887)

Uerdinger
Feuerwehrleute der ersten Stunde
1893
Bei einem
Großbrand bei der Zuckerraffinerie Schwengers & Söhne bewährte sich die
Uerdinger Feuerwehr.
1900
Unter dem
im Jahr1900
zum ersten Vorsitzenden gewählten Kaufmann Fritz Mauritz wurde eine
vollständige Neuorganisation der Wehr durchgeführt. Es wurde eine
Autospritze und eine mechanische Leiter beschafft. Die Stadt Uerdingen baute
für Ihre Feuerwehr ein neues Gerätehaus mit Steigerturm an der Wehrstraße.

Das
Gerätehaus der Einheit an der Wehrstraße (Foto etwa aus 1930)
1901
Auch die
Feuerwehr konnte die völlige Zerstörung der Zuckerraffinerie Lübs & Melcher
leider nicht verhindern.
1911
Die Wehr
erhält als erste Freiwillige Feuerwehr von ganz Deutschland eine
motorisierte Automobilspritze, welche mit einer dreistufigen Pumpe bis zu
2000 Liter Löschwasser pro Minute fördern konnte.

Abnahme
der neuen Feuerlöschpumpe am Rhein

Übung der
Uerdinger Wehr an ihrem Gerätehaus
1920
Die
Uerdinger Feuerwehr zeichnete sich bei dem großen Hochwasser in der
Rheinstadt aus.

Das
Zugfahrzeug der Uerdinger Einheit mit Anhängeleiter (Foto etwa aus 1920)
1922
Im
Uerdinger Stadtgebiet wurde eine der ersten Brandmeldeanlagen installiert um
die Alarmierung der Uerdinger Feuerwehr zu verbessern.
Bei
Gefahr drückte man auf den Knopf eines Feuermelder, die zahlreich im
Stadtbereich an den Straßen angebracht waren, wodurch im selben Augenblick
über die Zentrale die Alarmglocken ausgelöst wurden. Es vergingen nur wenige
Minuten nach der Alarmierung und die ersten Fahrzeuge der Uerdinger
Feuerwehr waren unterwegs.
Im April
1922 kam es zu einem Großbrand bei der Firma Peter Schwengers & Söhne in
Uerdingen.
1923
Im Jahr 1923 erhielt der Löschzugsein zweites Automobil: Die Uerdinger
Industriebetriebe schenkten der Einheit einen Automobil-Krankenwagen.
Der
Branddirektor Mauritz schenkte der Einheit eine elektrische Pumpe, welche
bei Wassergefahreneingesetzt werden konnte.
Im Jahr 1923 gab es gleich zwei Großbrände: Im Januar brannte es bei den
Chemischen Fabriken (vormals Weiler Ter Meer) und im Juni bei der Firma
Holtz & Willemsen.
Die
Neuanschaffung
und Modernisierung sowie die sich mehrenden Brände führten zu der
Einrichtung einer ständigen Wache im Gerätehaus an der Wehrstraße.
1925
Im Juni gab es einen
Großbrand auf dem Gelände der Büttner-Werke AG.
1927
Zu einem
weiteren Großbrand kam es im Oktober 1972 bei der Firma Gebr. Schwengers.
1928
Im Jahr
1928
bestand die Uerdinger Feuerwehr aus
46
aktiven
Mitgliedern. Durch die Eingemeindung von Hohenbudberg kamen weitere
40
Feuerwehrleute hinzu.
1932
Durch die
Fabrikwehren mit ihren eigenen Fahrzeugen, Spritzen und Ausrüstungen, die
alle der Freiwilligen Feuerwehr Uerdingen angeschlossen waren, bildete
Uerdingen mit mehr als 200 Feuerwehrleuten einen selbstständigen Wehrkreis.

Uerdinger
Feuerwehrleute
(Foto
etwa aus 1936)
1938 -
1945
Mit dem
am 23. November 1938 von den Nationalsozialisten erlassenen „Gesetz über das
Feuerlöschwesen“ (Reichsfeuerlöschgesetz und der Durchführungsverordnung des
Reichsminister des Innern vom 24. Oktober 1939) wurde den Ländern die
Kompetenz für das Feuerwehrwesen entzogen.
Die
Freiwilligen Feuerwehren
verloren ihren Status als Vereine und Verbände und wurden zu einer
Hilfspolizeitruppe und unterstanden dem
Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des
Inneren.


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