Einsatz für den Löschzug Uerdingen: Hochwasser in Magdeburg

Aufgrund des Jahrhundert-Hochwassers der Elbe in Magdeburg und des nur langsam abfallenden Elbpegels wurde am 17. Juni die Wasserförderungkomponente des Löschzuges Uerdingen für einen Katastropheneinsatz durch die Bezirksregierung Düsseldorf alarmiert.
In den östlichen Stadtteilen von Magdeburg drohte das an die Oberfläche sprudelnde Grundwasser bei über 25.000 Einwohnern die Keller zu überfluten. Aufgrund des hohen Elbpegels war ein natürliches Abfließen des austretenden Grundwassers in die Elbe nicht möglich.
Gemeinsam mit freiwilligen Feuerwehrleuten aus Gellep-Stratum, einigen Kräften der Berufsfeuerwehr und 3 Mitglieder des DRK starteten fünf Einsatzkräfte des Löschzuges Uerdingen pünktlich um 0 Uhr mit sieben Einsatzfahrzeugen auf die 433 km lange Anfahrt nach Magdeburg.

In Magdeburg lösten die Krefelder Einsatzkräfte mit ihrer Hochleistungspumpe die Feuerwehr-Kollegen aus Duisburg ab, welche dort bereits seit einer Woche das Grundwasser aus dem „ehemaligen Bächlein“ Furtlake in die 2,2 Kilometer entfernte Ehle pumpten. Aus der Furtlake, welche normalerweise etwa einen halben Meter breit ist, war ein langer Kanal mit einer Breite von fast 15 Meter geworden.
An der Einsatzstelle waren ebenfalls Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr aus Essen mit deren Hochleistungspumpe im Einsatz, welche bereits am Sonntag die Kräfte von der Feuerwehr Düsseldorf abgelöst hatten.
Nachdem die Krefelder Einsatzkräfte ihre Pumpe in Stellung gebracht hatten, wurde ein Schichtbetrieb organisiert um die Pumpe rund um die Uhr betreiben zu können. Bis zum Ende des Einsatzes am Freitagmittag war das Krefelder System ohne Unterbrechung 100 Stunden in Betrieb und förderte in dieser Zeit etwa 15.000.000 Liter Wasser aus der Furtlake. Gemeinsam mit den baugleichen Systemen aus Essen und Magdeburg konnten somit etwa 45.000.000 Liter Wasser abgepumpt werden.

Am Donnerstag wurden die meisten der Krefelder Einsatzkräfte vor Ort durch frische Kameraden aus der Heimat ausgetauscht. So kamen weitere drei Uerdinger freiwillige Feuerwehrleute nach Magdeburg und drei Uerdinger Kameraden konnten nach Hause fahren um sich für einen weiteren geplanten Personaltausch zu erholen. Entgegen den Planungen die drei Hochleistungspumpen über 15 Tage bis zum ersten Juli vor Ort in Betrieb zu lassen, entspannte sich die Hochwasserlage im Laufe des Freitags erfreulicherweise überraschend schnell. Das Einlaufbauwerk der Furtlake in die Ehle konnte wieder geöffnet werden und das Abpumpen war nicht mehr erforderlich.
Nach dem Abbau der drei Pumpen und der insgesamt 6,6 km langen Schlauchleitung rückten die Krefelder Einsatzkräfte am Samstagmorgen in Magdeburg ab und beendeten mit Ihrer abendlichen Rückkehr nach Krefeld nach über 138 Stunden den Hochwassereinsatz.

Alle Einsatzkräfte empfanden die besondere Dankbarkeit der Anwohner in dem vom Anstieg des Grundwassers bedrohten Wohngebiet als besonders bemerkenswert. Diese vielen positiven Erlebnisse während des Einsatzes relativierten die Belastungen durch Nachtschichten, Hitze und die Stechmückenplage. Besonders engagiert war die Bürgerinitiative „Furtlake B 1“ um Herrn Klaus-Dieter Arendt, welcher den Einsatzkräften in der Freischicht zum Beispiel das Fahren eines Trabbis ermöglichte oder Stadtführungen in Magdeburg durchführte.
Kurz vor der Abreise übergaben die Feuerwehrleute aus Essen und Krefeld ein Stück der Schlauchleitung mit den Unterschriften aller Einsatzkräfte an Herrn Klaus-Dieter Arendt als Dankeschön für sein besonderes Engagement und als Erinnerungsstück an den erfolgreichen Einsatz gegen das Elbhochwasser 2013.

 

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